Borreliose-Prophylaxe

Krank durch Zeckenstich

Borreliose (genauer Lyme-Borreliose) wird durch Zeckenbisse übertragen. Doch nur jeder Hundertste mit Borrelien Infizierte zeigt auch Beschwerden. Meist verläuft die Infektion symptomfrei. Man spricht dann von einer „stummen Infektion“. Die Spätfolgen können gravierend sein.

„Sie wird nicht selten erst Jahre oder Jahrzehnte später entdeckt“, erklärt der Facharzt für Innere Medizin, Dr. Frank Armisch, aus Hamburg. Wenn überhaupt zeigt sich eine mögliche  Borreliose-Infektion durch kreis- oder ringförmige, rote Hauterscheinungen an der Einstichstelle, die mit Juckreiz verbunden sein können. Diese Symptome, die oft erst Tage oder Wochen später auftreten, reichen für die Diagnose meist schon aus. Begleitend können wandernde Schmerzen und erhöhte Temperatur auftreten. Bei positiven Tests, die körpereigene Abwehrstoffe gegen den Erreger nachweisen, ist die Antibiotika-Theraphie unumgänglich. Die Beschwerden klingen meist schnell und vollständig ab.

60.000 Neuerkrankungen pro Jahr

Eine unbehandelte, weil unentdeckte Infektion kann schwerwiegende Folgen haben: Starke Rückenschmerzen, halbseitige Gesichtslähmungen, Gelenkbeschwerden oder eine Herzentzündung. Zu den bleibenden Schäden gehören: Wesensveränderungen, Blasenstörungen oder schwere, dauerhafte Nerven-Lähmungen.

Vorbeugung

Helle, lange, unten geschlossene Kleidung, in die Socken gesteckte Hosen, Insektenschutzmittel: all das kann einen gefährlichen Stich der Zecken verhindern. Die Krankheits-Überträger lauern auf Grashalmen, Farnen und Sträuchern oder krallen sich an Zweigen bis maximal 1,50 Meter Höhe fest. Sie fallen nicht von Bäumen, wie fälschlicherweise behauptet.

Nachsorge

„Nach Aufenthalten in freier Natur sollte der gesamte Körper abgesucht werden. Bevorzugte Orte sind Achseln, Kniekehlen oder Hoden sowie bei Kindern der Haaransatz“, erläutert Armisch. Nach dem Stich einer Zecke sollte diese innerhalb 24 Stunden entfernt werden – je eher, desto besser. Erst danach steigt das Risiko einer Infektion rapide an. Die Entfernung geschieht am besten mit einer Zeckenzange, einer Pinzette oder mit den Fingern. Auf jeden Fall muss die Zecke so weit wie möglich unten gepackt und schnell heraus gezogen werden. Niemals Öl, Créme oder Klebstoff einsetzen, da dies die Insekten tötet. Diese erbrechen sich im Todeskampf in den Stechrüssel und erhöhen so das Infektionsrisiko des Gestochenen. Bei typischen Symptomen empfiehlt sich ein frühzeitiger Arztbesuch und gegebenenfalls die rechtzeitige Antibiotika-Einnahme mit der Aussicht auf schnelle Heilung.