Lieber in den „Big Apple“ als zu früh ins Gras beißen

„An apple a day keeps the doctor away“.

Ein bekannter Spruch mit großem Wahrheitsgehalt, der sich in Form von Großflächenplakaten wie ein roter Ernährungsfaden durch New York City zieht. Vergleicht man die heutige Metropole mit dem „Big Apple“ vor 20 Jahren, so fällt tatsächlich auf, dass die New Yorker im Körperumfang deutlich abgenommen haben. Da isst auch das Auge mit: Hot Pants mit leckerem Inhalt statt Hot-Dog-geformte Wohlstandsleiber. Wirklich fette Menschen? Fehlanzeige!

Das liegt nicht zuletzt am geänderten Nahrungsangebot. Vegetarische und vegane Spezialitäten an allen Ecken und Enden New Yorks. Anstelle der früheren Hot-Dog-Stände sorgen nun die frisch gepressten Smoothies der allgegenwärtigen Gemüsestände für den nötigen Energieschub zur Erkundung dieser abwechslungsreichen Stadt, die ihrem Spitznamen – Big Apple – nun alle Ehre macht und diesen wörtlich zu nehmen scheint.

Die Lebenserwartung in den Industrieländern steigt stetig. Aber zu welchem Preis? Wir leben zwar länger, werden aber immer früher krank. Oder anders ausgedrückt: Wir sterben später, sind davor aber immer länger krank. Dass die bekannten Zivilisationserkrankungen mit der Lebenserwartung wachsen und immer früher einsetzen, ist längst kein wissenschaftliches Geheimnis mehr. Fleisch isst ein Stück Lebenskraft.

Die „Insel der Alten“ beweist, dass es auch anders geht: Nirgendwo sonst leben so viele über 100-Jährige wie auf der japanischen Insel-Gruppe Okinawa. Immerhin 6mal so viele wie in den USA, gemessen an der Gesamtbevölkerung. Doch das Wichtigste: Die ältesten Menschen der Welt bleiben auch sehr lange gesund. Das liegt neben anderen Aspekten vor allem an der Ernährung: fett- und salzarm, reich an Früchten und Gemüse, deren hoher Gehalt an Ballaststoffen und antioxidativen Substanzen vor Krebs, Herzkrankheiten und Schlaganfall schützt.

Ähnliche Erfahrungen belegt auch die „China Study“. Über viele Jahrzehnte wurden die unterschiedlichen Küchen Chinas und deren Einfluss auf die Gesundheit beobachtet und dokumentiert. Ergebnis: Wo wenig oder gar kein Fleisch konsumiert wird, lebt man am gesündesten und am längsten. Noch besser sieht es sogar in Regionen aus, in denen die traditionelle Küche sowohl ohne Fleisch als auch ohne Milch und Eier auskommt. Die bekannten Zivilisationserkrankungen, wie Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzinfarkt, Diabetes oder Krebs kommen dort in sehr geringem Maße oder gar nicht vor.

Wer also nach längerer Krankheit früher sterben möchte, beißt auch weiterhin genussvoll ins Schweinenackensteak. Alle anderen packen sich mit ballaststoffreicher, abwechslungsreicher Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse eine Extra-Portion Gesundheit auf den Teller. Um nicht zu früh ins Gras zu beißen, sondern auch im hohen Alter noch fit und beweglich zu sein.

 

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